Das Raunen der Morgenbrise
Die Jäger der Liebe, der Sonne,
die Hüter der Nacht, der Finsternis.
Die Jäger des Lachens, der Freude,
die Hüter des Jammerns, des Klagegeschreis.
Die Jäger der Sänge und Töne,
die Hüter des Schweigens, des Käfigs.
Die Jäger des Worts, des Stifts,
die Hüter blutiger Dolche, Schwerter.
Die Jäger der erwachenden Frühlingsknospen,
die Hüter der Särge Jahrhunderte lang.
Die Jäger klarer Quellen,
die Hüter versengter Wüsten.
Die Jäger tanzender Falter,
die Hüter der Lüge, des Wahns.
Die Jäger des leuchtenden Klatschmohns,
die Hüter von Strömen von Blut.
Sie haben unser Nest
erobert und zerstört.
Es gibt kein Wiedersehn.
Du bliebst zu Hause - in der Fremde.
Wir in der Fremde - aber zu Hause.
Wir warteten.
Warteten
auf ein Wiedersehn.
Mein Freund,
geliebter Freund.
Nun, da du die Flügel
des Windes bestiegen hast,
dem Endlosen entgegen,
sollst du wissen,
die Morgenbrise die gestern
von Osten wehte,
und deine Seele durchquerte,
diese Morgenbrise hat uns
Hoffnung zugeflüstert.
Ali Schirasi, 19. Juni 2007
sw, 3.07.07