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Chatami im WolfspelzDamals reiste er noch als Ministerund klärte islamisch auf, ging reihum in die Dörfer, und heizte den Kriegsofen auf, erzählte den armen Müttern, was man dem Volk so erzählt, pries islamische Ladenhüter entstaubt zum Schlussverkauf. Er sagte: So steht es geschrieben, das sagt der Prophet, der Koran, das sagen die zwölf Imame: Auf gehts, schickt eure Kinder, ins Schlachtfeld, gegen die Hunde, gegen die räudigen, ungläubigen Ketzer. Euer Lohn ist gewiss. Im Diesseits, im Jenseits. Im Jenseits das Paradies, für jede Mutter, die Moslem ist. Zum Ende verkündet der Kriegsprophet wie zum Gebet: Ihr lieben muslimischen Mütter, lasst eure Kinder ziehn in den Krieg, so will es Chomeini, so will es Gott, so werdet ihr frei von aller Not! Und bleibt euer Sohn am Leben, so wird er zum Held des Islam, und hat er sein Leben gegeben, so zweifelt nicht dran: ihn erwartet das ewige Leben im Schoß des Propheten. Die Saat fiel auf fruchtbaren Boden. Wie Mücken verbrannten die Kinder, im Ofen der Bomben und Minen. Das sind die Früchte des begnadeten Redners. |
Chatami im SchafspelzJetzt verteidigt er glühendFreiheit und Demokratie, doch für die Gegner der Theokratie gilt dieses Recht nie. Jetzt ist er ein wackerer Kämpfer für die Rechte des Volks, vorausgesetzt natürlich, es pariert dem Führer und folgt. Jetzt steht er fest auf dem Boden der Verfassung und des Gesetzes. Doch das heißt: abgehackte Hände, ausgestochene Augen, ein Hagel spitzer Kiesel, der dich lebend begräbt. Ein satanischer Garten, das ist: Islamisches Recht. Und eifrig verteidigt er jetzt die Opposition, fürsorglich hat er sie selbst ins Leben gerufen. Er ist die Offensive des Charmes: Lächeln, bitte, die Kamera läuft. Sie läuft, um die Welt zu täuschen, und lächelnd betrügt er das Volk. Auch er hat einen Traum: von der Begegnung der Kulturen vom Dialog, oder besser vom friedlichen Monolog des Schwerts. |
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