linksrhein
  Startseite politische Texte zurück  weiter 

Der islamische Modellstaat Iran -

eine Hölle für Frauen und Kinder

Selbstverbrennungen

In iranischen Tageszeitungen finden sich in letzter Zeit öfter Meldungen wie diese:

Fateme Ahmadi, 23 Jahre alt, aus dem Dorf Awadsch im Kreis Boinsahra, hat sich aufgrund familiärer Streitigkeiten mit ihrem Ehemann selbst in Brand gesetzt, obwohl sie ein dreijähriges Kind hatte. Sie verstarb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach Angaben eines Dorfbewohners hatte der Ehemann vor, eine zweite Frau zu heiraten. Auch habe ihr Ehemann in Kontakt mit einer Drogenbande gestanden, die von der örtlichen Bassidschi-Miliz und den Revolutionswächtern gesteuert wurde.

In Kerman wollte ein Mann eine dritte Frau heiraten. Seine erste Frau war damit nicht einverstanden und wandte sich ans Scharia-Gericht. Der geistliche Richter gab dem Ehemann nach den islamischen Gesetzen Recht. Aus Protest gegen diese Heirat und gegen das Urteil des islamischen Gerichts ging die Frau auf den ‚Platz der Freiheit’ in Kerman, klagte über das Unrecht und zündete sich laut weinend an.

In Dschafarabad im Kreis Kermanschah steckte eine 27-jährige Frau, die einen Sohn und eine Tochter hatte, wegen der erneuten Heirat ihres Manns in Brand und erlag ihren Verletzungen.

Dr. Bescharati, Direktor des Krankenhauses für Brand- und Unfallverletzungen von Kermanschah, erklärte in einem Interview, dass allein im vergangenen Monat 48 Frauen mit aus Selbstmordversuchen herrührenden Brandverletzungen in dieses Krankenhaus eingeliefert wurden. Dr. Resa Tayebi, Oberarzt der Abteilung für Brandverletzungen des selben Krankenhauses, sagte gegenüber der im Iran erscheinenden Zeitung ‚Mardomsalar’ (Volksherrschaft), dass in seinem Krankenhaus vor einiger Zeit ein Mädchen mit schweren Brandverletzungen eingeliefert worden sei. Die Nachforschungen hätten ergeben, dass sich deren ältere Schwester im Vorjahr ebenfalls selbst angezündet hatte und nach ihrer Einlieferung in dieses Krankenhaus verstorben war. Diese Schwester hatte sich wegen der erneuten Heirat ihres Ehemanns das Leben genommen. Erstaunlich findet der Arzt das Verhalten der Eltern, die die zweite Tochter zwangsweise mit eben diesem Mann verheiraten, worauf auch diese den Weg der Selbstverbrennung wählte. Wie die Nachbarn dieser Familie berichteten, hatte der Ehemann dieser beiden Schwester zahlreiche ‚Ehefrauen auf Zeit’. Dieser Ehemann, der den Revolutionswächtern angehörte, hatte die Eltern vieler Mädchen mit Drohungen gezwungen, in eine solche ‚Ehe’ ihrer Töchter einzuwilligen.

Im Mustafa-Chomeini-Krankenhaus im Kreis Ilam wurde eine junge Frau namens Parinas eingeliefert, die ihre Kleider mit Benzin getränkt und dann angezündet hatte. Sie stammte aus einer zehnköpfigen Familie, ihre Eltern hatten sie gegen ihren Willen zu einer Ehe mit einem alten Mann gezwungen.

Eine Gruppe von Psychologen und Soziologen veranstaltete unlängst in Teheran ein Seminar zu diesem Thema. Folgende Gründe für die Selbstverbrennung junger Frauen wurden auf dem Seminar aufgeführt: Der gesellschaftliche Druck auf die Frauen, der Druck der Familie, die Unterdrückung der Frau in einem patriarchalen System, die ständige Demütigung und Beleidigung der Frauen, der frühe Abbruch des Schulbesuchs, der Zwang, einen Mann zu heiraten, der schon eine oder mehrere Frauen hat oder im fortgeschrittenen Alter ist, sowie der blinde religiöse Fanatismus der Familien dieser Frauen.

Sezierte Kinder - Organhandel

Ali Wasiri, Leiter einer Einheit aus Zabol zur Bekämpfung des Drogenhandels an der afghanischen Grenze, erklärte in einem Interview: „Meine Beamten schöpften bei der Kontrolle eines Busses Verdacht gegen zwei Männer, die von einem Kind begleitet waren. Sie nahmen die Männer fest. Beim Verhör stellte sich heraus, dass das Kind entführt worden war.“ Nach Angaben von Ali Wasiri gibt es im Iran Banden, die den Eltern Kinder unter dem Vorwand abkaufen, sie an kinderarme Familien in Europa oder Amerika zu vermitteln, oder Kinder entführen, um sie dann nach Afghanistan zu schmuggeln. Dort werden die Kinder ermordet und ihre Organe von spezialisierten Ärzten herausoperiert und in geeigneter Form aufbewahrt. Diese Körperorgane werden dann in arabische Staaten und iranische Nachbarländer ‚exportiert’.

Ayatollah Chomeineis leere Versprechen

Vor 24 Jahren, als Ayatollah Chomeini sich in Paris aufhielt, ergoss sich über die iranische Bevölkerung mit Hilfe der westlichen Radiosender ein Strom von Versprechungen. Stets trat er in seinen Reden für die Rechte der Frauen und Kinder ein. Für sie wollte er den Iran in ein Paradies verwandeln. Mittlerweile ist die islamische Regierung 24 Jahre lang an der Macht. Sie hat bewiesen, dass das islamische Modell im Iran zu einer Hölle für Frauen und Kinder geworden ist. Und am Geld liegt es nicht: Allein Dank der Gas- und Erdöleinnahmen verfügt die iranische Regierung jährlich über 30 Milliarden Dollar!

Ali Schirasi

  Startseite zurück  weiter 

sw, 1.2.03